Mit scharfer Kritik reagiert Cansin Köktürk, bildungspolitische Sprecherin der Linken NRW, auf die jüngste Äußerung von CDU-Bildungsministerin Karin Prien, die eine „Migrations-Obergrenze an Schulen“ für denkbar hält.
„Das ist kein Ausrutscher, das ist eine bewusste Verschiebung des Diskurses – und sie folgt dem Sprachmuster der AfD“, erklärt Köktürk. „Wenn eine CDU-Ministerin öffentlich über ‘Obergrenzen für Kinder mit Migrationshintergrund’ spricht, dann ist das kein Beitrag zur Lösung, sondern ein gefährliches Signal der Ausgrenzung.“
Köktürk warnt vor einer rassistischen Tonlage in der Bildungspolitik: „Kinder sind keine Quote. Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung – unabhängig von Herkunft oder Pass. Wer mit Obergrenzen hantiert, rückt Kinder aus Einwandererfamilien in die Nähe eines Problems – und nicht in die Mitte der Gesellschaft, wo sie hingehören.“
Die Linke NRW kritisiert die zunehmende sprachliche und inhaltliche Annäherung der CDU an die AfD. „Frau Prien übernimmt nicht nur Begriffe, sie übernimmt Narrative. Eine Obergrenze für Geflüchtete, eine für Kinder mit Migrationsgeschichte – was kommt als Nächstes?“, fragt Köktürk.
Anstatt über Begrenzung zu sprechen, fordert Köktürk massive Investitionen in Bildungsgerechtigkeit.
„Unsere Schulen brauchen kein Sortieren nach Herkunft, sondern Solidarität, Ressourcen und gleiche Chancen für alle. Wer das nicht versteht, hat im Bildungsministerium nichts verloren“, so Köktürk abschließend.