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Bochumer Polizei schießt auf 12-jähriges Mädchen: „Unverzeihliches Versagen staatlicher Verantwortung“

By 18.11.2025No Comments

Der nächtliche Polizeieinsatz in Bochum, bei dem ein 12-jähriges gehörloses Mädchen durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt wurde, ist ein alarmierender Vorfall und darf nicht einfach als „unvermeidbare Eskalation“ abgetan werden. Die Schüsse auf ein so junges, gesundheitlich verwundbares Kind werfen ungeklärte Fragen auf, die dringend beantwortet werden müssen. Die Bundestagsabgeordnete Cansin Köktürk äußert sich mit scharfer Kritik an den Behörden und fordert eine unabhängige, umfassende Untersuchung. Köktürk erklärt:

„Ein Mädchen, das offensichtlich Hilfe brauchte, wurde stattdessen niedergeschossen. Das ist ein erschütterndes und unverzeihliches Versagen staatlicher Verantwortung. Wenn ein gehörloses 12-jähriges Kind in einer Krise von der Polizei mit Taser und Schusswaffe konfrontiert wird, dann zeigt das ein katastrophales und gefährliches Scheitern polizeilicher Einsatzkonzepte. Der gleichzeitige Einsatz zweier potenziell tödlicher Mittel gegen ein Kind lässt mehr Fragen offen, als er beantwortet und genau diese Fragen werden wir als Linke mit ganzer Härte stellen.“

Der Fall offenbart aus Sicht der Abgeordneten gravierende strukturelle und politische Probleme im Umgang der Polizei mit Minderjährigen und vulnerablen Personen.

„Es muss gründlich aufgearbeitet werden, warum weder Deeskalation noch barrierefreie Kommunikation möglich waren. Eine Polizei, die in solchen Situationen zur Gefahr für die Verletzlichsten in unserer Gesellschaft wird, hat ein massives strukturelles Problem. Wir werden sehr genau hinschauen, wir werden Druck machen und wir werden nicht zulassen, dass dieser Fall unter den Teppich gekehrt wird. Wer im Namen des Staates handelt, trägt doppelte Verantwortung. Dieser Vorfall darf nicht folgenlos bleiben.“, so Köktürk abschließend.